Urknall der Versuchswerkstatt waren für uns fünf “K-Wörter”: Komposition, Komponente, Kombination, Kompost und Konstellation; Begriffsanalysen und deren Übertragung, Texte und Projekte aus Kunst und Wissenschaft.
Ob Processing, Textil, Foto, Bewegtbild, 3D-Software, Haus & Hof, Bilder, Texte, Fundstücke, Social Apps, Designmethoden oder die gute alte Bastelschere: alles lebte in der »Versuchswerkstatt« auf und oszillierte zwischen einem Status als Material, Methode oder Werkzeug, als Ausgangspunkt oder Endprodukt.
Ganz im Sinne der “K-Wörter” wanderten Ergebnisse unter uns – jede(r) nahm auf die Gruppe Einfluss. Wir zeigen Momentaufnahmen sowie Einblicke in die kleineren und größeren Arbeiten.
Rosalie Antes
Die Arbeit mit der Konkreten Poesie inspirierte uns zu einem experimentellen Transfer: Objektivlinsen für das Handy entpuppten sich als geeignetes Tool, Wörter auf überraschende und faszinierende Art zu kombinieren. Dabei entstanden kleine Animationen, interessante Sinnbrüche in und zwischen den Wörtern, Verschachtelungen von Analogem und Digitalem, Bewegung und Sound, um schließlich zu einer zusammenhängenden Geschichte vernetzt zu werden.
Mai Linh Bui
»Sudoku Komposition« verwendet das Logikrätsel als Tool für eine systematische Anordnung von Formen, »Suko Typeface« verabeitet diese Formen weiter anhand der Prinzipien von Atomic Design. In „Acronyms Kombination“ geht es um anders interpretierte Zeichen, »Kombination« beschäftigt sich mit der Verschmelzung und Verbindung von Glyphen verschiedener Schriftsysteme; »Code Kompost« findet per Processing statt,„Foto Kompost“ verknüpft Orte und enthüllt Zusammenhänge. »Cinemagramme« baut Erwartungen auf, um sie zu irritieren.
Die anfangs gemeinsam betriebene »Insta-Art« regte mich zum Bau eines Processing Werkzeugs für das Experiment mit formen-sprachlichen Systemen an. Es ermöglicht, schnell zwischen ihnen zu wechseln, Farbschemata auszutauschen und die generierten Ergebnisse auszufeilen. Zu „Konstellation“ experimentierte ich mit Gebilden, die nur aus einer bestimmten Perspektive, in einer Konstellation, Sinn ergeben. Mich hat die Rekombination besonders fasziniert. Und Werkzeuge zu schaffen, die ich teilen, immer weiter entwickeln und verknüpfen kann.
Moritz Diepgen
Verena Grzywa
Für meine Arbeiten habe ich mich mit Raum und Produkt beschäftigt. Räume und Produkte werden zusammengesetzt, entfremdet, aus anderen Winkeln betrachtet und ergeben so einen neuen Sinn oder erlangen erst dadurch Sinn. Die Produkte können nicht immer genutzt werden, ihre Nutzung wird in Clips und Fotografien gezeigt. Inspiriert wurde ich unter anderem durch klassischen Ladenbau, Textil und Fundgegenständen in meinem Alltag.
Meine Arbeiten sind vor allem durch die Auseinandersetzung mit Cinemagrammen, Konstellationen und skurrilen Stilmitteln beeinflusst. Mit kleinen Verschiebungen Sinnbrüche in der Bilderzählung und der visuellen Poesie entstehen zu lassen und mit der selektiver Wahrnehmung zu spielen, wurde zur Leitidee. Processing ermöglichte es, feiner, lebendiger und interaktiver zu arbeiten.