Lost+Found

Absolvent:in

Leonie Schaufler

Prüfer:innen

Prof. Brian Switzer & Dipl.-Des. Dagmar Korintenberg

Abstract

Es begann alles mit meiner Oma. Im letzten Spätsommer besuchten wir als drei Generationen (Oma, Mutter, Toch- ter) ihre damals deutsche, heute polnische Heimatstadt Lauenburg. Während ich davon ausging, dass wir uns die Stätten ihrer Kindheit anschauen würden, hatte meine Oma noch etwas anderes im Sinn: Sie wollte alte Freunde und Bekannte aufspüren und herausfinden, wer heute dort wohnt, wo sie und ihre Verwandten damals lebten. Deshalb sprach sie immer und überall mit fremden Menschen, die ihr womöglich weiterhelfen konnten. Das ließ mich ziem- lich beeindruckt zurück und ich bemerkte, dass spontane, analoge Begegnungen in meinem Alltag nicht stattfinden. Aber warum ist das eigentlich so? Fehlt uns der Mut, andere Menschen anzusprechen? Oder ist das eine Fähig- keit, die wir „jungen Menschen“ nicht mehr erlernt haben? Was würde passieren, wenn wir uns mehr trauten? Meine These: Ungeplante Begegnungen mit Fremden lassen mich offener, spontaner und mutiger werden und verändern meine Tätigkeit als Kommunikationsdesignerin. Die Methode: Ein Selbstversuch. Ausgerüstet mit einer Polaroidkamera suche ich in Konstanz und Kreuzlingen spontane Gespräche mit (noch) Unbekannten, um heraus- zufinden, was sich dadurch verändert. Die Begegnungen halte ich fotografisch, schriftlich und grafisch fest und sammle meine Erlebnisse und Erkenntnisse in einem Buch, das zudem eine Bühne für die Geschichten der Men- schen ist, die ich kennengelernt habe. Das Projekt soll dabei helfen, die möglichen ablehnenden Haltungen und Ängste gegenüber der eigenen Vergangenheit zu überwinden. Durch die bewusste Unterbrechung des Kreislaufs der Weitergabe des Erbes, sollen Menschen ermutigt werden, sich selbst mit dieser Thematik aus- einanderzusetzen. „LOST + FOUND“ stellt hierzu einen einfühlsamen Beitrag zur Heilung des emotionalen Erbes dar und soll zudem er- möglichen, dass Menschen nicht nur ihre eigene Geschichte verstehen, sondern auch die Kraft finden, neue Kapitel für die kommenden Generationen zu schreiben.

Leonie Schaufler

Rheinschauen oder Tiefsehen?

Tiefsehen.

Köpfer oder kleiner Zeh zuerst?

Pinky toe first.

Wie hast du dich über dem Wasser gehalten?

Auf der Fähre die frische Brise über dem See genießen, um den Kopf frei zu kriegen, und ganz viel Tee :D

Wohin stichst du in See?

Als Seefrau von einem großen Firmenschiff, auf dem Weg zu vielen spannenden Abenteuern und Goldschätzen ;)

Wasser hat ein Gedächtnis, welcher Moment bleibt für dich unvergessen?

Füße im Sand in der Strandbar zwischen den Vorlesungen.

RHEINSCHAUEN
& TIEFSEHEN