Archivierter Vandalismus

Absolvent:in

Tadeo Berner

Prüfer:innen

Prof. Thilo Rothacker & M. A. Yannic Seitz

Abstract

Der Stadtraum unterliegt tagtäglich den unaufhörlichen Veränderungen durch äußere Einflüsse. Die wortwörtli- che Gestaltung des Stadtbildes, des Raums, als auch der gegenwärtigen Zeit wird ohne Frage durch das bewusste Anbringen und die dauerhafte Ersetzung oder Entfernung von Graffiti und Tags beeinflusst. Um diesen raschen Veränderungen entgegenzuwirken, werden diverse Ansätze erforscht, um Elemente sinnbildlich einzufangen und um das Draußen besser zu erlernen und um es nach Drinnen zu integrieren. Dies ermöglicht nicht nur die langfristige, sondern auch eine möglichst interaktive Archivierung von Graffiti und dem sonst als „schmutzig“ betrachteten Stadtbild. Eine solche Archivierung fördert auch das Verständnis für die Ästhetik dahinter, um das Draußen für Betrachter attraktiver, womöglich auch ansprechen- der, zu gestalten. Die Herausforderung besteht darin, einen effizienten Ansatz zu finden, um die kontinuierlichen Veränderungen im Stadtbild einzufangen und gleichzeitig die illegale Kunst sicher, dabei jedoch möglichst interaktiv, zu archivieren und Originale zu schaffen. Das Ziel ist es, Medien zu identifizieren, idealerweise mehrere und verschiedene, die dies ermöglichen und gleichzeitig einen breiten Zugang schaffen, der dafür sorgt, entweder selbst ein Teil des Archivs zu werden, oder die Werke schlicht und einfach nur zu betrachten und neue Schlussfolgerungen und Vorteile daraus zu ziehen. Dadurch sollen die Betrachter die Ästhetik des unordentlichen Stadtraums als ansprechend empfin- den. Dies soll dazu dienen, das Erlebnis von urbaner Kunst für ein Publikum zugänglicher zu gestalten, und gleichzeitig das Bewusstsein zu schärfen, damit bei- spielsweise eine Unterführung voller Graffiti und Tags nicht als fremd, sondern vielmehr als vertraut wahrge- nommen wird. Es ist jedoch auch so, dass vor allem in Großstädten Galerien mit urbanen Themen und Ausstel- lungen immer mehr Eingang in die Kultur finden. Graf- fiti werden so zum einen attraktiver in Szene gesetzt und es werden Zielgruppen angesprochen, die damit noch nie Berührungspunkte hatten.

Tadeo Berner

Rheinschauen oder Tiefsehen?

Zunächst eher Rheinschauen, dafür so oft es geht und wo es geht. Ich schaue mir erst einiges an und probiere viele neue Dinge aus, bis ich zum Schluss tiefsehe, mir es dafür aber so richtig gefällt und liegt.

Köpfer oder kleiner Zeh zuerst?

KLeider immer der kleine Zeh, um auf Nummer sicher zu gehen. Bei einigen Sachen wäre es vielleicht mal gut, einen Köpfer zu machen.

Wie hast du dich über dem Wasser gehalten?

Die nötige Organisation und Disziplin zu haben hat sehr viel geholfen. Aber am besten war es, zu Beginn so viel es geht zu erledigen und vorzuarbeiten, damit es gegen Ende leichter fällt.

Wohin stichst du in See?

Ich gebe mir ein halbes Jahr Zeit, um zu schauen, was aus mir wird und wo ich lande. Den Fokus auf eigene künstlerische Projekte zu richten ist das, was ich zunächst machen werde, bis voraussichtlich mein Master- studium beginnt.

Wasser hat ein Gedächtnis, welcher Moment bleibt für dich unvergessen?

Die ersten paar Semester waren die besten und lustigs- ten. Auf die Projekte, an denen ich gemeinsam mit Erik (er befindet sich im nächsten Werkschau-Katalog) arbei - tete und wir bis nachts dran saßen und ich von ihm neues lernte. Auf die schaue ich bis heute noch gerne zurück. Die Onlinevorlesungen waren tatsächlich auch oft lustig, und der Pommes-Stand im ersten Semester war richtig gut, aber keine Ahnung, wo der jetzt ist.

RHEINSCHAUEN
& TIEFSEHEN