Inflation, Krieg und Klimawandel. Unser tägliches Leben ist von multiplen Krisen gezeichnet, und eine Erholungs- phase ist nicht in Sicht. Dass junge Menschen angesichts dieser Herausforderungen zunehmend pessimistisch in die Zukunft blicken, ist wenig überraschend. Selbst positive Zukunftsbilder wirken oft wenig überzeugend, utopische Visualisierungen von blühenden Städten scheinen fern der Realität. Dass die Zukunft nichts ist, dem wir machtlos ausgeliefert sind, ist uns nicht immer bewusst. Sie ist gestalt- und wandelbar. Kommunikationsdesign kann an dieser Stelle Bewusstsein und Perspektive schaffen. Durch das Sichtbarmachen von möglichen Zukünften werden diese greifbar. Die UNESCO »future literacy« bezeichnet die Fähigkeit, sich ver- schiedene Zukünfte vorzustellen, darüber zu diskutieren und sich auf sie einzustellen, sogar als essenzielle Kompetenz des 21. Jahrhunderts. „Weitsicht“ widmet sich der methodischen Exploration und Visualisierung von Zukünften durch Design und Foresight. Ziel ist es, Methoden zu evaluieren, die unterstützend im Gestaltungsprozess von Zukünften genutzt werden können. Basierend auf der methodischen Forschung wird ein digitaler Prototyp entwickelt, der die Auseinander- setzung mit möglichen und wünschenswerten Zukünften der Biodiversität ermöglicht, um so Diskurs und Bewusstsein für die Gestaltbarkeit der Zukunft zu fördern.