„MU“ (Mischgebiet urban) wurde 2017 als neue Art einer Bauzone in die Baunutzungsverordnung eingeführt. Diese neue Kategorie von Baugebieten kann nun in Flächennutzungsplänen oder Bebauungsplänen festgelegt werden. Sie ist darauf ausgerichtet, eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe, sowie kulturellen und sozialen Nutzungen in einem urbanen Quartier zu ermöglichen.
Semesterübergreifendes Projekt
Prof. Dominik Fiederling
Prof. Hans Kazzer
Dipl.-Ing. Achim Hönig
ausgestellt im 2. OG, C205
Die Einführung des "UrbanenGebiets" eröffnet Städten und Gemeinden die Möglichkeit, eine dichtere Stadtstruktur mitkurzen Wegen zu realisieren und eine zeitgemäße Stadtentwicklung von größerer Vielfaltund Durchmischung zu fördern. In unserer Semesteraufgabe beschäftigten wir uns mit einem Areal in der Stadt Waldshut-Tiengen unweit der historischen Altstadt von Tiengen. Auf der ehemaligen Gewerbefläche wollten wir ein lebendiges Stadt-Fragment entwerfen, das mit durchmischter Nutzung in engem räumlichem Bezug zu bestehenden Strukturen die Anforderungen des Ortes für kommende Generationen antizipiert. Infrastrukturelle Gesichtspunkte sollten hier ebenso diskutiert werden, wie soziale, kulturelle und gestalterische Anforderungen, sowie die Frage von Ersatz, Erhalt oder Teilerhalt bestehender Bauten. Drei übergeordnete Teams erarbeiteten gemeinsam drei städtebauliche Entwürfe, in denen die Baufelder unter den Entwurfsteams von je zwei bis drei Personen aufgeteilt und mit je eigenen Entwürfen bearbeitet wurden. Zentral war dabei die inhaltliche, wie auch gestalterische Abstimmung der Gruppen innerhalb eines Städtebaus. Parallel zum Entwurfsprozess wurde der Blickwinkel einer nachhaltigen Projektentwicklung in ihrer sozialen und ökonomischen Dimension thematisiert. Pro Städtebau wurde gemeinsam an einem Bauwerk exemplarisch eine Berechnung von realisierbaren Flächen, Baukosten, Verkehrswert und Renditeerwartung durchgeführt.Ziel war es, unterschiedliche Raumprogramme im neuen Stadtteil in eine identitätsstiftende architektonische Gestalt zu übersetzen und so anhand der Fallstudie das Potential der planungsrechtlich neugeschaffenen Kategorie „MU“ für eine Urbanität der Zukunft auszuloten.