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Werkschau Konstanz

Bâtiment Paquet

  • Professorin & Dozentin: Prof. Judith M. Grieshaber, Bettina Schröm
  • Projektmodul: Konzepte & Kampagnen
  • Semester: BKD4/5/6

Wenn ein Haus den Anker lichtet

Studierende entwickeln Konzepte für ein Hafengebäude in Marseille

Ein Künstler in Bordeaux, eine Gruppe Studierender in Konstanz – und ein heruntergekommenes Gebäude in Marseille: Aus dieser Konstellation ist im Sommersemester 2020 eine Kampagne zur Rettung des Bâtiment Paquet im alten Hafen der südfranzösischen Metropole entstanden. Ziel der Studierenden und ihrer Professorin Judith M. Grieshaber ist es, aus einem Haus mit Geschichte einen Hafen für die Kultur zu machen.

Die Vorgeschichte der grenzüberschreitenden Initiative basiert auf der Freundschaft zwischen Judith Grieshaber und dem Künstler Hartmut Bosbach. Der Bildhauer hatte über 30 Jahre lang Atelier und Wohnung im geschichtsträchtigen Bâtiment Paquet an der Mole des alten Hafens von Marseille. Ende 2019 musste Bosbach das Haus räumen, nachdem es die Behörden als einsturzgefährdet eingestuft hatten. Seither setzt er sich für den Erhalt des Bâtiment Paquet ein, das als Kulturdenkmal geradezu symbolische Bedeutung für die Stadt hat: Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, gehörte es einst zur Reederei Paquet. Deren Gründer Nicolas Paquet hat die Hafenstadt durch die Etablierung unterschiedlicher Schiffslinien nach Afrika wesentlich geprägt – bis heute ist der Name Paquet den alteingesessenen Bürgern von Marseille ein Begriff.

Die besondere Atmosphäre des Hauses hat bereits früh nach der Abwicklung der Geschäfte Künstler angezogen und inspiriert: Der Maler und Zeichner Alfred Hofkunst hat so unter anderem einige Zeit hier verbracht und dem Gebäude mehrere Arbeiten und eine Ausstellung gewidmet. Die lichtdurchfluteten Räume und die Lage direkt auf der Mole des alten Hafens machen das Haus zu einem idealen Ort für die Kunst. »Im Bâtiment hat man den Eindruck, als sein man auf einem Boot, das in jedem Moment den Anker lichtet um wegzufahren«, so Hartmut Bosbach.

Der Künstler möchte das Haus nicht für sich selbst zurück haben, sondern denkt an die Einrichtung eines Kulturzentrums, in dem auch andere Künstler die Gelegenheit zu Atelieraufenthalten bekommen sollen. Nun geht es darum, Stadtverwaltung und Hafenverwaltung von dieser Idee zu überzeugen. 17 Studierende haben sich mit Judith M. Grieshaber und Studiengangsreferentin Bettina Schröm dieser Aufgabe gewidmet und unterschiedliche Konzepte erstellt, die zum einen eine neue Nutzung in einem sanierten Gebäude vorsehen, und die zum anderen gleich ein visuelles Erscheinungsbild für das Kulturzentrum mitliefern.

Bei der finalen Präsentation mit Hartmut Bosbach als Gast wurden folgende Konzepte prämiert: 1. Platz: Bâtiment Paquet – Port de la culture 2. Platz: Paquet – Créativité, Culture, Communauté 3. Platz: BP – Bâtiment Paquet

Im nächsten Schritt wird ein Internetauftritt für die Initiative entwickelt.

françoise.baussan©Provence-Alpes-Côted'Azur

 

Port de la culture

Felix Bahr, Ines Filipp, Luis Klemt

Das Konzept sieht vor, aus dem Bâtiment Paquet ein »Warenhaus« für Design und Kunst zu machen, einen »Kunst-Hafen« im wahrsten Sinne des Wortes. Künstler und Designer können Mitglieder eines entsprechenden Vereins werden, sich um einen der wechselweise vergebenen Atelierplätze bewerben und ihre »Produkte« vertreiben. Das Corporate Design basiert auf dem konstant-variablen Einsatz von Kacheln, deren Farbwelt dem Gebäude entnommen ist. Mit überdimensionalen »Papierschiffchen« und animierten Plakaten wird im Stadtraum von Marseille geworben.

 

Créativité, Culture, Communauté

Jil Huss, Anne Kaiser, Lisa Scholl

Das »Bâtiment Paquet« wird Treffpunkt für Kunst- und Kulturschaffende mit einem offenen Raum mit Gastronomie im Erdgeschoss, Ausstellungsräumen im ersten Geschoss und Ateliers im zweiten Geschoss. Zentrales Element des Corporate Designs ist ein typografischer Rahmen, der unterschiedliche Kommunikationsmittel einheitlich fasst, die dann jeweils mit einer monochromatisch gehaltenen Fotografie hinterlegt werden.

 

BP – Bâtiment Paquet

Maya Bendel, Pia Damster, Janis Macke-Schurr, Ella Seeger

Ein Café mit regionalem Angebot kombiniert mit einer Ausstellung zur Geschichte des Hauses, einen Raum für kulturelle und private Veranstaltungen aller Art und Atelierflächen für Künstler – so sieht das Konzept für das Gebäude im Entwurf »BP« aus. Angelehnt an die Containerschiffahrt hat die Gruppe ihr Corporate Design entwickelt. Schriftzüge und das Material der bedruckten Stegplatten muten industriell an. Zweites visuelles Element ist ein illustriertes Plakat, das zu Tanzveranstaltungen einlädt.

 

Sonstiges