Architektur
Der Westweg, ein Weg von Mannheim nach Basel- oder auch umgekehrt. Eine Gegebenheit, auf die das Gebäude eine Antwort findet. Der Zugang ist aus beiden Richtungen möglich. Es bildet somit ein Bindeglied das sich zwischen den Westweg spannt. Es fügt sich in den Westweg ein und wird somit ein Teil davon. Ein 170 Meter langer, schmaler Baukörper, eine hölzerne Struktur die sich wie ein Steg durch die Landschaft zieht. Das Gelände darunter, mit einem starkem Gefälle. In einer fließenden Bewegung, fast wie ein Bach fließt das Gebäude behutsam den Berg hinab. Auch beim Wandern gehen wir nie geradeaus. Wir folgen einem Weg der sich serpentinenförmig durch die Landschaft bewegt, sich von der Natur formen lässt.
Mal hebt sich der Baukörper über dem Boden weit in den Himmel hinauf. Mal senkt er sich vorsichtig auf den Boden hinab. Nimmt die örtlichen Gegebenheiten sensibel auf. Wo ist ein Hügel?Wo ist ein Baum? Wo müssen Flächen besonders geschützt werden? Immer mit einem gewissen Abstand, einer Distanz zu dem was um den Baukörper liegt. Es bleibt Raum für Flora und Fauna.
Viele Ausblicke: Die Alpen, der Wald, die Wiesen, die Täler. Auch hier findet das Gebäude eine Antwort. Orientiert sich immer wieder an den Ausblicken. Öffnet oder schließt bewusst.
Die Form des Daches erinnert an das ortstypische Walmdach. Teils ragt es weit über den Baukörper hinaus,bietet Schutz vor Wind und Wetter. Ein Gefühl von Geborgenheit. Teils springt es zurück, öffnet sich hin zum Himmel.Lässt so die bewusste Wahrnehmung der Umgebung zu: Wind, Wetter, Sonne, Schnee. Gedeckt mit einem Kleid aus hölzernen Schindeln, einfach gespalten, mit rauer Oberfläche. Im Laufe der Zeit werden sie verwittern, vermoosen, die Verbundenheit mit dem Ort wird so immer mehr sichtbar.
MAR4
Prof. Kyrill Keller
ausgestellt im 3. OG in Raum C301