Design
Seit der technischen Entwicklung zu einem handlichen, einfach zu bedienenden Fotoapparat ist die Fotografie ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Alltags geworden. Dieser Trend, jeden Moment im Bild festzuhalten, hat sich durch neue Medien und Technologien weiter intensiviert und ausgereizt. Alles wird unaufhörlich fotografiert und festgehalten, als wären die Fotos ein Beweis der eigenen Existenz.
Die Arbeit Lichtspuren widmet sich der Frage nach der Bedeutung der visuellen Erinnerung im Kontext privater Fotografie. Sie zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die fotografische Erinnerungskultur zu schaffen und zur Reflexion darüber anzuregen, wie achtsam Momente — sowohl heute als auch früher — festgehalten werden.
Als Teil der Arbeit wurde ein Buch gestaltet, das eine Sammlung fast vergessener Erinnerungen aus Handy-Fotoarchiven zeigt. Es lädt zum Austausch, zur Reflexion und zum gemeinsamen Erinnern an besondere Momente ein. Das Buch wird damit zum Symbol für das „Wiederentdecken“ und verknüpft analoge und digitale Erinnerungsformen. Es soll Menschen ins Gespräch bringen, indem es persönliche Geschichten und Erinnerungen miteinander teilt. Gleichzeitig regt es dazu an, das eigene Fotoarchiv zu durchforsten und die Bedeutung der darin verborgenen Momente zu reflektieren.
Ergänzt wird das Buch durch zwei Filminstallationen, die unterschiedliche Aspekte der visuellen Erinnerungskultur beleuchten. Ein Kurzfilm beschäftigt sich mit der emotionalen Bedeutung der analogen Fotografie und dem bewussten Umgang mit Fotos als Erinnerungsträger. Eine Videosequenz dokumentiert den Auswahlprozess zu den Fotografien im Buch.
Inszeniert werden diese Arbeiten in einer Ein-Raum-Ausstellung.
BKD7
Prof. Valentin Wormbs
Prof. Jochen Rädeker
ausgestellt im 1. OG in Raum L104